UNSER TURNVATER FRIEDRICH LUDWIG JAHN

(1778 - 1852)Der junge Jahn

BEGRÜNDER DES TURNENS

 

· Am 11.August 1778 wurde Friedrich Ludwig geboren als Sohn des  Pfarrers in unserem Dorf Lanz.

· Lesen und Schreiben lehrte ihn seine Mutter, die aus einer   mecklenburgischen Pastorenfamilie stammte. Der Vater lehrte ihn Latein.

· Ab 1791 besucht er das Gymnasium in Salzwedel und ab 1794 das   Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin.
· Ohne Abschluss verschwand er aus Berlin und tauchte wieder beim Vater   in Lanz auf.

· Mit 18 begann er in Halle ein Theologiestudium, da der Vater kein Geld   hatte um ein Studium der Rechtswissenschaften zu bezahlen.

· Sieben Jahre verbrachte Jahn an verschiedenen deutschen Universitäten.   In dieser Zeit besaß er kaum ein Buch oder Heft.

· In Halle fand er Kontakt zu Ordensbrüdern und trat u.a. für die Reinheit   der deutschen Sprache ein. Nach der Veröffentlichung seiner Schrift   "Patriotismus in Preußen" musste er Halle verlassen und ging nach   Breslau. 

· Mit 22 Jahren wurde ihm in Leipzig der Prozess gemacht, in dem er ein  Verbot für alle deutschen Universitäten erhielt.

·1802 schrieb er sich unter falschem Namen an der Uni Greifswald ein und  hörte u.a. Geschichtsvorlesungen von Ernst Moritz Arndt. Hier begann  ein Umdenken vom "Preußen" zu einem "Vereinigten Deutschland".

·Auch Greifswald musste er ohne Abschluss verlassen und so war er mit  25 Jahren noch ohne Einkommen. Er war erst als Privatlehrer in Jena tätig,  reiste dann nach Mecklenburg, wo er bei einem Baron in Neubrandenburg  Hauslehrer wurde. Hier legte er den Grundstein für das Turnen in  Deutschland.

· 1807 trifft Jahn den fortschrittlichen Pädagogen GutsMuths in  Schnepfenthal und erhält Impulse für die Einführung des Turnens in  Deutschland.

· Während des Krieges (Schlacht bei Jena u. Auerstedt) befindet er sich in  Norddeutschland. Er will für die Einheit und Freiheit Deutschlands wirken  und übernimmt im geheimen Regierungsauftrag Kurierdienste.

·Wegen seiner Verdienste als "Agent" wird ihm eine Oberlehrerstelle in  Königsberg angeboten. Er fällt jedoch durch die formal von ihm  gefor-  derte Prüfung. Er arbeitet weiter als Hilfslehrer in Berlin (am Grauen  Kloster, an dem er selbst einste lernte) und macht  dort  die Turnerei  populär. Jahns Schrift "Deutsches Volkstum" wird in  Berlin  gedruckt,  aber erst 1810 in Lübeck verlegt.

· Am 18.6.1811 ist die Eröffnung des 1.deutschen Turnplatzes auf der  Berliner Hasenheide. Jahn entwickelt das Turnen u.a. als patriotische  Erziehung zur Vorbereitung auf den Befreiungskrieg.

· 31.3.1814 Völkerschlacht bei Leipzig Jahn fordert in dieser Zeit u.a.: "...  freie Rede, Verfassung, Einheit des Vaterlandes..."

· Am 12.6.1815 gründen in Jena nach Jahns Ideen Studenten-Turner die  Deutsche Burschenschaft.

· 1816 schuf Jahn sein Hauptwerk (mit Ernst Eisleben): "Die Deutsche  Turnkunst" (als Anleitung zur Errichtung von Turnplätzen gedacht)

· Das Wartburgfest 1817 wurde Höhepunkt der patriotischen  Turnbewegung in Deutschland.

· Ab 1819 unterliegen Turner und Burschenschaftler der sogenannten  "Demagogenverfolgung" (Karlsbader Beschlüsse (31.8.1819)

· Am 13.7.1819 wird Jahn vom Krankenbett seines Kindes weg verhaftet  und 5 Jahre lang in Spandau, Küstrin, Berlin und Kolberg gefangen  gehalten.

· Der Turnplatz in der Berliner Hasenheide wird nicht zur jährlichen  Wiedereröffnung freigegeben (Es herrscht Turnsperre in ganz Preußen  u.a. deutschen Staaten)

·1823 stirbt seine Frau Helene

· 13.1.1824: Erstes Urteil gegen Jahn; noch 2 Jahre Festungshaft.

· Am 15.3.1825 erfolgt der Freispruch Jahns, unter der Bedingung, in  keiner Universitäts- oder Gymnasialstadt Deutschlands zu wohnen.

· Von1825 bis 1852 lebt Jahn unter Polizeiaufsicht in Freyburg an der   Unstrut

· Im September 1828 erfolgt die zeitweilige Ausweisung ins thüringische  Kölleda, wegen angeblicher Kontakte mit Schülern und Lehrern höherer  Schulen der Umgebung.
·1838 verbrannte während eines Ausflugs sein gesamtes Hab und Gut. Nur  durch viele Spenden konnte er sein Heim wieder aufbauen. 

· 1840 wird Jahn durch Friedrich Wilhelm den IV. amnestiert. Im gleichen  Jahr erhält er das Eiserne Kreuz. 1842 wird das Turnen in Preußen wieder  zugelassen und als Schulfach eingeführt.

· 1848 wird Jahn für die Nationalversammlung in der Paulskirche gewählt.  Er blieb darin Abgeordneter bis zu ihrer Auflösung im Mai 1849.

· Am 15.10.1852 stirbt Friedrich Ludwig Jahn im Alter von 74 Jahren an  einer Lungenentzündung in Freyburg an der Unstrut.

·Auf seinem Grabstein steht seinem Wunsche nach ein Zitat aus seiner Schwanenrede:

"Deutschlands Einheit war der Traum meines erwachenden Lebens, das  Morgenrot meiner Jugend, der Sonnenschein der Manneskraft und ist jetzt  der Abendstern, der mir zur ewigen Ruhe winkt."

 

Jahn